Die größte Wohnanlage südlich der Bürgermeister-Ackermann-Straße wurde nach Generalmajor Kenneth Frank Cramer benannt. Dieser war im Zivilberuf ein wohlhabender Kohlehändler und in der Truppe streitbar, sittenstreng wie martialisch geprägt. Dies schuldete er seinen Angaben zufolge auch den Anforderungen des Koreakrieges. Vor seiner Militärzeit betätigte er sich während vier politischer Perioden in der Gesetzgebung von Connecticut. In Cramers Dienstzeit fiel der Auftakt für den Bau der amerikanischen Wohnsiedlungen. Er kam 1951 als Kommandeur der 43rd Infantry Division (Camp Pickett Nationalgarde) nach Augsburg und wurde im November 1952 Stadtkommandant von München. Dort kommandierte er den südlichen Befehlsbereich der US-Armee in Deutschland (Southern Area Command). Cramer wurde am 3. Oktober 1894 im Bundesstaat New York geboren und verstarb 59-jährig am 20.2.1954 durch Herzschlag bei einer Jagd Nähe Heidelberg. Er ist auf dem Nationalfriedhof Arlington/Virginia bestattet.
Kenneth F. Cramer förderte das gegenseitige Verständnis zwischen der Augsburger Bevölkerung und der US-Armee und öffnete schon 1952 die Kasernentore für die Öffentlichkeit. Die Cramerton Housing Area umfaßte 720 Appartements in 45 Wohnblöcken (Gebäudenummern 534-579). Die Kosten je Block beliefen sich damals auf rund 650.000 Deutsche Mark.
Foto: M.R. Patterson, zugefügt von Bill McKern, ww2gravestone,deviantart.com, Blackhedgehog13.