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Die Air Ambulance

 

Ab 1973 führte die Stationierung des 236th Medical Detachment zu einer für Augsburg neuen Wahrnehmung in der langjährigen Anwesenheit der US-Truppen. Mit insgesamt sechs Rettungshubschraubern war die "Bavarian Dustoff" Air Ambulance Tag wie Nacht für militärische Sanitätseinsätze in ganz Südbayern, aber auch in Norditalien und Österreich zuständig.

Mit den bekannten Bell UH-1H ("Huey") Ambulanzmaschinen (wegen des Fluggeräusches hier auch Teppichklopfer genannt) ließ sich die amerikanische Luftrettung auf dem Gablinger Flugplatz nieder, eine Maschine war jedoch ständig beim US-Krankenhaus (30th Field Hospital) in der Flak Kaserne einsatzbereit. Die Maschinen kamen aus Vietnam und waren in einem entsprechenden Zustand. Deshalb wurden sie schon ein Jahr später durch neue und leistungsfähigere Helikopter des gleichen Typs ersetzt. Schon damals galt eine Alarmordnung die besagte, daß der erste Hubschrauber (1st Up) binnen 15 Minuten in der Luft zu sein hatte, der zweite (2nd Up) nach spätestens 30 Minuten und ein dritter (3rd Up) nach maximal 45 Minuten. Dies Tag und Nacht und an sieben Tagen der Woche. 1987 kamen sechs weitere große zweimotorige UH-60 Black Hawk ("Schwarzer Falke") hinzu, die jeweils sechs liegende und vier sitzende Patienten aufnehmen konnten. Diese hochtechnisierten Maschinen verfügten über exzellente medizinische Ausstattungen, waren blindflugtauglich und ebenso rund um die Uhr verfügbar. Mit einer Alarmzeit von nur drei Minuten und einer Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h ließen sich Orte im 100 km-Radius wie Regensburg oder Landshut innerhalb von 15-20 Minuten erreichen. Die Bayerische Dustoff bestand aus bis zu 50 technische und medizinische Soldaten, darunter 12 Piloten.

Nach Indienststellung der großen, sieben Tonnen schweren "Black Hawk" standen die Bell UH-1H in einem Gablinger Hangar für evtl. Not- und Katastrophenfälle zur Reserve. Die US-Hubschrauber konnten über die SAR-Rettungsleitstelle auch für zivile Einsätze (bis zu 20 wöchentlich) angefordert werden, da die damaligen ADAC-Maschinen nur am Tage und bei guten Sichtbedingungen fliegen konnten. Diese Einsätze wurden unbürokratisch und angeblich ohne Berechnung durchgeführt, bestaunenswerte Punktlandungen inbegriffen. Es gab keinen Zweifel daran, daß manches zivile Menschenleben nur durch die "Dustoffs" gerettet werden konnte. Ab 15. Oktober 1989 befand sich zunächst nur noch eine Black Hawk in der Flak Kaserne, denn die in Gablingen sich befindlichen Maschinen wurden mit der Auflösung des 236th Medical Detachment abgezogen. Ersatz kam allerdings durch andere Medical-Companys mit deren UH-1H Maschinen. Nach Schließung des Flak Hospitals wurde die Air Ambulance im Juni 1992 auch mit dem letzten Hubschrauber nach Landstuhl in der Pfalz verlegt.

 

Worterklärung: DUST OFF = Dedicated Unhesitating Service TOur Fighting Forces.

Dedicated = engagiert, einsatzfreudig

Unhesitating = promt, bereitwillig, anstandslos

Service = Dienst, Dienstleistung,

TOur Fighting Forces = für unsere kämpfenden Streitkräfte

 

 

                   Viel "Dust" vom Schwarzen Falken: Einsatz am Kobelweg. Foto: Andreas Liebau

 

Bell UH-1H auf dem Gelände der Flak Kaserne. Im Hintergrund das Augsburger Zentralklinikum. Foto: Andreas Liebau

 

                     Flugvorführungen auf dem Gelände der Reese Kaserne. Fotos: Andreas Liebau

 

                        Einsatzbereit von 00.00 bis 24.00 Uhr: die "Dustoffs". Foto: Andreas Liebau

 

Flak Kaserne 1981: Eine Bell UH1-H erhebt sich im Morgengrauen zum Rettungseinsatz. Im Hintergrund links die Silhouette des Oberhausener Gaskessels.

 

                                Bell UH-1H über dem Landekreuz von Gablingen. Foto: unbekannt

 

              Bell UH1-H Rettungshubschrauber in einem Gablinger Hangar, 1988. (Foto: Jim Mullen).

 

                            Rettungseinsatz auf der Meraner Straße, Lechhausen. Foto: unbekannt

 

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