Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die amerikanische Armee mit dem Aufbau einer Besatzungspolizei, die von 1946 bis 1952/53 als Sicherungspolizei (auch gelegentlich Blitzpolizei* genannt) die Ordnungsaufgaben im Nachkriegsdeutschland wahrnahm. Diese so genannten "Constabulary"- Einheiten in der amerikanisch besetzten Zone hatten anfangs eine Stärke von rund 38 000 Mann in 3 Brigaden mit 3 Regimentern. Auf den Helmen war ein blaues C auf gelbem Grund mit rotem Blitz* (Waffenfarbe der Panzertruppe) angebracht.
Am 30. Juni 1946 berichtete die DIE NEUE ZEITUNG, eine amerikanische Zeitung für die deutsche Bevölkerung, aus dem Constabulary-Hauptquartier in Bamberg: "US-Zonenpolizei - eine neue Sicherheitstruppe. Am 1. Juli wird die amerikanische Zonenpolizei die Aufgabe übernehmen, in der US-Zone für Ruhe und Ordnung zu sorgen. 38 000 Polizisten werden mit ihren Panzern, den Panzerspähwagen, ihren Jeeps, Motorrädern und Lastwägen die Städte, Straßen und Grenzen überwachen. Die neue Organisation arbeitet mit den Besatzungstruppen, der Militärpolizei und den deutschen Polizeibehörden zusammen und wird dafür sorgen, daß ein dichtes Netz polizeilichen Schutzes über die amerikanische Besatzungszone gelegt wird. Britische und französische Offiziere sind an dem amerikanischen Experiment stark interessiert und denken an ähnliche Einrichtungen für ihre Zonen. Chef der US-Zonenpolizei ist Generalmajor Ernest N. Harmon, der ehemalige Kommandeur der 1. US-Panzerdivision...Damit die Polizei für alle ihre verschiedenen Aufgaben die notwendige Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit hat, sollen ihr Flugzeuge, alle Arten von Fahrzeugen und eine große Anzahl Pferde zur Verfügung stehen. Außerdem wird sie durch besondere Gruppen von Rechercheuren, Dolmetschern und Detektiven unterstützt...Die amerikanische Zonenpolizei soll die vorhandenen amerikanischen und deutschen Organe, die mit der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung betraut sind, unterstützen und verstärken, aber nicht ersetzen...Beweglichkeit, Wachsamkeit und Gerechtigkeit ist das Motto der Zonenpolizei. Die Männer der Zonenpolizei werden als Polizisten und als Soldaten ausgebildet, und man verlangt von ihnen, daß sie die guten Eigenschaften beider in sich vereinigen...Diese neue US-Zonenpolizei ist die zweite derartige Organisation, die von der amerikanischen Armee zur Aufrechterhaltung des Friedens in fremden, der amerikanischen Herrschaft unterstehenden Ländern geschaffen wurde. Die erste ist die Philippinenpolizei, die 1903 aufgestellt wurde." Schließlich gab Generalmajor Ernest N. Harmon, der Chef der Zonenpolizei, folgende Aufgabenerklärung ab: "Die Männer der US-Zonenpolizei sind zugleich Soldaten und Polizisten. Sie stehen überall in der US-Zone bereit, um die Politik der amerikanischen Regierung zu unterstützen. Ehrlichkeit, Korrektheit und Höflichkeit werden sie bei der Erfüllung ihrer Arbeit leiten...!" Soweit einige Auszüge des Berichtes.
Ende 1948 erhielten die Regimenter ihren ursprünglichen Auftrag und die Gliederung als Panzeraufklärungsregiment wieder. Hierzu waren sie nicht nur mit den leichten Radspähpanzern M8 und M20 ausgestattet, sondern auch mit dem leichten Spähpanzer M24 "Chaffee" und dem Kampfpanzer M26 "Pershing".
In Augsburg waren die Constabler in der Sheridan Kaserne nahe des Stadtberger Tores untergebracht (2nd Constabulary Brigade), aber auch in Gablingen war das 5th Cav. Regt. mit dem 74th Squadron vor Ort gewesen. Im April 1951 besichtigte General Eisenhower das 2nd Armored Cavalry Regiment (A.C.R.) bei einer Gefechtsübung im Deuringer Standortübungsplatz "Panzerkessel", im Oktober des gleichen Jahres schon verabschiedeten sich die Constabularys mit einer großen Truppenparade auf der Fuggerstraße von Augsburg.
Irvin L. Deneen diente in der gesamten Constabulary-Ära überwiegend in Augsburg bei der D Co. 2nd Bn 2nd A.C.R. und überließ dem Verein Amerika in Augsburg einige wertvolle Fotos aus seiner Militärzeit, wofür ihm ganz besonders gedankt sei. Seine sehr spezielle Aufgabe war gleich nach dem Kriege die persönliche Bewachung von Hermann Göring bei den Nürnberger Prozessen.