Golf Club Bavarian Hills

Auf einem 29 ha großen Teilgebiet des Deuringer Truppenübungsplatzes wurde von 1983 bis 1985 ein 9-Loch-Golfplatz errichtet, der den bisherigen Golf Course südwestlich der Sheridan Kaserne ersetzen sollte. Dort nämlich bahnte sich mit der Verlängerung der Augsburger Westumgehung die Trasse der neuen Bundesstraße 17 mitten durch die "Schweinewiese", wie das Gelände seinerzeit dort bezeichnet wurde. Als Ersatzbaumaßnahme fielen die Kosten auf das bundeszugehörige Finanzbauamt.

Die amerikanische Einführung des Golfspiels, für die Einheimischen in der Frühzeit ein "seltsames Spiel", inspirierte allmählich auch die Leitershofener zur Gründung eines Golf Clubs auf amerikanisch-deutschem Boden. Die bis dahin gepflegte Gesellschaftsform mit mancherlei geldwerten Aspekten rief 1980 sogar das Finanzamt auf den Plan, welches den Leitershofener Golfspielern eine kräftige Steuernachzahlung abforderte. Die Konsequenz daraus war die 1982 von höchsten amerikanischen Stellen abgesegnete Gründung eines steuerbefreiten, eingetragenen Vereins (e.V.), womit das Finanzamt künftig außen vor blieb.

Mit dem neuen Golfplatz am nördlichen Truppenübungsplatzgelände zeichnete sich die deutsch-amerikanische Sportfreundschaft unter dem Doppelnamen "Golf Club Leitershofen-Bavarian Hills" öffentlich aus. Kurioserweise wurden hier so manche freundschaftlichst-friedlichen Turniere auf militärischem Übungsgelände durchgeführt. Die Eröffnung fand im Sommer 1986 durch den Standortkommandeur Brigadegeneral Howard C. Eggleston und dem damaligen Stadtberger Bürgermeister Raimund Bertele statt, auf dessen Gemeinde das panoramahafte Golfgrundstück lag. Feierliche Verknüpfungen mit dem Kiwanis-Club oder den deutsch-amerikanischen Männer- bzw. Frauenclubs waren danach öfters angesagt.

Golf war nur eine der in Augsburg von den Amerikanern gepflegten Sportarten. Mit dem Truppenabzug ging der Golfplatz - da auf Militärgelände - formell an den Bund zurück. Der verbliebene Golf Club Leitershofen konnte sich einen Geländekauf zunächst nicht leisten und pachtete den Platz an. Inzwischen ist er samt einem erweiterten Gebäude in deren Besitz. Daß heute noch der eine oder andere (verbliebene oder besuchende) Amerikaner dort den Schläger schwingt - wen würde es verwundern?