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Das 35th Infantry Scout Dog Platoon

 

In den 1950er Jahren beherrschte der eskalierende Kalte Krieg zwischen den beiden Großmächten die militärische Aufrüstung in Europa. Panzer, Haubitzen und Geschütze, Infanterie und sogar Atomkanonen prägten das Erscheinungsbild der amerikanischen wie auch anderen Garnisonsstädte in Westdeutschland. Dazu kamen versteckte Depots, Munitionslager, Flugplätze der Luftwaffe und vieles mehr. 

In Augsburg kasernierte in den frühen Aufbaujahren u.a. die 5th Infantry Division und danach, bis 1958, die legendäre 11th Airborne (Luftlande-) Division. Neben den für die Bevölkerung allzeit wahrnehmbaren Militärfahrzeugen und Soldaten gab es in dieser Zeit eine kleine versteckte Abteilung, die nach außen kaum in Erscheinung trat. Südlich der Sheridan Fahrzeughalle Geb.121 residierte nämlich die Hundeabteilung des 35th Infantry Scout Dog Platoon. Von 1954 bis 1957 standen dort 18 Schäferhunde und ihre Hundeführer im Einsatz, 1956-1957 unter dem Kommando des Lt Thomas M. Vaught, 511th Airborne, unterstellt der 7. US-Armee. 

„Scouts“, also Kundschafter und Beobachter, befanden sich neben „Messenger“-Hunden (Meldehunde) und „Sentry“-Hunden (Wachhunde) im Einsatz der amerikanischen Armee. Sie dienten zur Patrouille und Aufklärung, zum Aufspüren von Substanzen, Sprengfallen, Minen und versteckten Personen ebenso wie zu Bewachung, Begleitschutz oder der Nachrichtenübermittlung. Im amerikanischen Ft. Gordon gab es wie in der Infanterieschule Ft. Benning, beide im Bundesstaat Georgia, eigene „Dog Training Center“, denen es an nichts hundegerechtem fehlte. Während sich Labradore als besonders fähige Fährtenhunde zeigten, bewies der Deutsche Schäferhund neben einer guten Nase auch seine geschätzten Allround-Qualitäten. 

Die Hunde absolvierten in Augsburg eine dreimonatige Ausbildung und mußten bei jedem Führerwechsel von diesen individuell neu geschult werden. Hund und Führer bildeten stets eine enge, vertraute Einheit. Spitze der Dressur waren Verhaltensweisen, bei denen die Hunde zu ihrem Schutz Bluff und Täuschung vorgeben konnten. Das Scout Dog Platoon verfütterte täglich ein Pfund Pferdefleisch pro Mahlzeit und Hund. Neben dem Offizier umfasste der Hundezug über 20 Soldaten, darunter den Zugführer, einen Zugfeldwebel und einen Tierarzt.

Auf einer Hindernisbahn konnten die ausschließlich männlichen Tiere all ihre geforderten Fähigkeiten trainieren. Ihr Mindestalter war 18 Monate. Waren Paraden angesagt, galt die Teilnahme der Dogs samt ihren Führern als eine selbstverständliche Bereicherung des sonst traditionellen Militärinventars. Die Scouts – sie gehören, wenn auch nur kurzzeitig anwesend, zur vielfältigen Militärgeschichte von „Amerika in Augsburg“.

Thomas M. Vaught ließ uns nach über 50 Jahren beeindruckende Fotos aus seiner Zeit in der Sheridan Kaserne zukommen (andere Fotos: Vereinsarchiv).

 

Das Platoon in Reih und Glied zum Fototermin angetreten: Hund und Herrchen in der Sheridan Kaserne.

 

In der noch bis zum Kasernenabriß vorhandenen Wiese südlich der Halle 121 (Building 121) übten die Scouts von Tom Vaught ihre Fähigkeiten.

 

                                      Militärische Disziplin wurde auch den Scout Dogs abverlangt.

 

                          Auf allen Ebenen präsent: oben weit sehen und schnüffeln unter der Erde.

 

Links: Die Verpflegung war stets amerikanisch gut. Rechts: Mit Panzern im Rücken die Kollegen beim Training beobachten.

 

                                       Mit Herrchen Parade laufen war immer etwas besonderes.

 

Tom Vaught mit seinem VW-Käfer vor der Elementary School 1956 (links). Rechts die Hunde-„Barracks“ im Süden der Sheridan Kaserne.

 

                        Deutsche Schäferhunde waren auch später noch im Dienst der Militärpolizei.

 

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