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Gablingen Flugplatz

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24. April 1944
Etwa 200 amerikanische Bomber (andere Quellen nennen 120) greifen erneut den Flugplatz mit dem Luftpark in Langweid Foret an. Die Anlagen werden zum großen Teil zerstört, die Wohnbaracken des nördlichen KZ-Außenlagers Dachau total vernichtet.
 
25. April 1945
US-Truppen (3. Infanterie-Division) nähern sich auf ihrem Vormarsch durch Süddeutschland. Die Grasbahnen des Flugplatzes werden von deutschen Soldaten mit schweren Bomben gesprengt.
 
26. April 1945
Amerikanisches Artilleriefeuer auf Gablingen.
 
27. April 1945
Die Schmutterbrücke bei Gablingen wird durch deutsche SS-Soldaten gesprengt, danach verlassen sie mit z.T. beschlagnahmten Fahrrädern Gablingen vor den heranrückenden Amerikanern.
Bis 16.00 Uhr dieses Tages besetzen die US-Einheiten des 2. Bataillons des 7. Infanterie-Regiments sowie des 15. Infanterie-Regiments (3. Infanterie-Division) das Gebiet um Gablingen. Der Ort wird von amerikanischen Soldaten durchsucht.
 
Herbst 1945
Auf dem ehemaligen Militärgelände ziehen sogenannte DP`s (Displaced Persons, darunter viele Russen der Wlassow-Armee, die auf deutscher Seite kämpften) ein.
 
Juli 1948
Auf dem Flugfeld werden 27.000 Stahlplatten mobiler Rollbahnen (Flugfeldbleche) abmontiert und zur Unterstützung der Berlin-Blockade über Frankfurt nach Tempelhof geflogen.
 
Dezember 1951
In Gablingen sind Teile des 109. US-Infanterie-Regiments stationiert. Die US-Armee lädt 250 bedürftige Kinder aus der Umgebung zu einer Weihnachtsfeier ein (siehe letzter Abschnitt).
 
12. Mai 1952
Militärparade mit 5500 US-Soldaten anläßlich des 75. Geburtstages des 109. US-Regiments der 28. Division unter Colonel H.D. McHugh. Er erhält als Geschenk einen Grauschimmel, der von den US-Soldaten gespendet wurde.
 
Juni 1952
Die US-Truppen beanspruchen erneut 27 Hektar Land um Gablingen, was sich vom Foret-Wald bis südlich Langweid und zur Bundesstraße 2 als Panzerübungsgelände erstrecken soll.
 
Dezember 1952
Weihnachtsbescherung für 600 deutsche Kinder in der Mess Hall der Gablinger Kaserne. Auch in den Folgejahren pflegte man diesen Brauch.
 
6. Nov. 1953
Parade und Tag der offenen Tür in Gablingen aus Anlaß des 36. Gründungstages der 28. US-Division, die das 109. Infanterie-Regiment in Gablingen unterhält.
 
01.12.53
Die amerikanische Armee hilft (ungewöhnlicherweise) bei der Reparatur von durch Panzer beschädigter Wege in der Gablinger Flur.
 
Februar 1954
Auf Antrag der Stadt Augsburg wird der Müll aus den amerikanischen Haushaltungen und den Kasernen künftig in die Kiesgrube auf dem südlichen Flugfeld verbracht.
 
März 1956
Die 11. US-Luftlandedivision (Airborne Division „Angels“) kommt mit dem 511. Luftlanderegiment nach Augsburg und löst die anwesende 5. US-Infanterie-Division (10th Inf. Reg.) ab. Die Fallschirmjägereinheiten ziehen auch in die Gablinger Kaserne ein, auf dem Flugfeld finden fortan Fallschirmabsprünge aus C-119 Transportmaschinen statt, die von Neubiberg oder Fürstenfeldbruck aus starten. In den noch intakten Hangars an der Bahnlinie wird eine Kompanie zur Wiederherstellung und Verpackung der Fallschirme untergebracht (Quartermaster Company, Parachute Supply and Maintenance, genannt die „Riggers“). Anwesend ist auch eine Luftlande-Panzerkompanie (11th Tank Company) mit M47 und M48 Panzern.
 
November 1956
Die US-Luftlandeschule in Gablingen bildet in den Wintermonaten 29 Lehrer für die künftige Fallschirmjägerschule der Bundeswehr in Altenstadt bei Schongau aus.
 
Dezember 1956
Erster Fallschirmjägerabsprung von Bundeswehrsoldaten über Gablingen.
Gablingen Flugplatz 1957
1956/1957
Die Disziplinlosigkeit und Gewaltkriminalität vieler „Airborne-Soldaten“ weckt im Augsburger Land Unruhe und Angst aus. Das 188. Luftlande-Infanterie-Regiment Winged Attack ("Hells Angels") ist ebenfalls in Gablingen stationiert, ab März 1957 auch die 187. Luftlande-Kampfgruppe "Rakkasans" als 187th Airborne Battle Group.
 
März 1957
Besuch der Miss World und weiterer europäischer Miss-Siegerinnen im Hauptquartier der PS&M Company in Gablingen (Gebäude 445).
 
Mai 1957
Tag der offenen Tür in der Gablinger Kaserne mit Volksfestcharakter und militärischen Vorführungen.
 
Bis 1958
Ständige militärische Übungen der US-Streitkräfte im Raum Gablingen. Im Juni verlegt die 187th Airborne Battle Group zur Krisenbewältigung in den Libanon. Ab 1959 belegt die 24. Infanterie- Division die Gablinger Kaserne.
 
Bis 1965
In der Gablinger Kaserne werden Panzereinheiten der 24. US-Infanterie-Division stationiert. Der Lärm des Flugbetriebes und der Panzer macht den Gablinger Bürgern zu schaffen, der auch Nachts und Sonn- und Feiertags stattfindet.
 
1966/1967
Eine Hubschrauberstaffel wird nach Gablingen verlegt (15th Aviation Group der USAREUR ASSD, 7th Army, genannt die „Flying Mustangs“).
 
1971
Nach Abzug der Hubschrauber in den Vietnamkrieg befinden sich kaum noch US-Soldaten in der Kaserne Gablingen. Der kalte Krieg ist voll entbrannt.
 
 
1971/1972
Die Amerikaner beginnen mit dem Bau der Frühwarnanlage „Field Station“ auf dem ehemaligen Absprunggelände. Die kreisrunde FLR-9 Wullenweber- Antennenanlage beherbergt in dem fensterlosen, elektromagnetisch abgeschirmten Nebengebäude Personal aller Waffengattungen und kann weltweit militärischen Funkverkehr abhören. Die Inbetriebnahme durch die 701st MI Brigade erfolgt 1972, einhergehend wird das komplette Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes und der Kasernen beansprucht und eingezäunt.
 
1979
Nach Jahren der Verlassenheit zerfallen die Gebäude der alten Kasernenanlage. Die Natur bemächtigt sich des Geländes und Vandalismus greift um sich („Schandfleck an der Romantischen Straße“). Jahrelang wird der Zustand bemängelt.
 
1984
Eine US-Pioniereinheit (82nd Engineer Battalion aus Bamberg) beginnt endlich mit dem Abriß der ersten Kasernengebäude als Probeabbruch, unterstützt von der 7th Engineer Brigade.
 
Mai 1985
Innerhalb von 24 Tagen haben die US-Pioniere mit über 100 Soldaten und 60 Fahrzeugen die weiteren 21 Bauten abgerissen (Offizielle Bezeichnung: Aktion Geisterjagd) und das Gelände eingeebnet. Die teilweise noch handgeschlagenen Dachziegel werden für denkmalpflegerische Zwecke sichergestellt. An dem eisenarmierten Beton der Turnhalle beißen sich die amerikanischen Abbruchspezialisten „die Zähne aus“.
 
Bis 1995
Die „Radaranlage“, deren Antenne eigentlich eine reine Kurzwellen-Empfangsanlage ist, entwickelt sich zu einer berüchtigten und vieldiskutierten Abhörstation der US-Geheimdienste. Sie bekommt von Thorbräu in Augsburg ein eigenes Bier „gebraut“ (abgefüllt), auf dem Etikett ist die Elefantenkäfig genannte Kreisantenne.
Eine Hubschrauber-Rettungsstaffel des 236th Medical Detachment ist mit sechs Maschinen in den modernisierten Hangars an der Bahnlinie untergebracht.
 
1996
Die Meldungen über einen US-Truppenabzug aus Augsburg und Gablingen verdichten sich.
 
7. Dez.1998
Die US-Armee räumt Gablingen ganz. Die letzte Einheit dort war die 66th Military Intelligence Group, die in der noch genutzten Sheridan Kaserne untergebracht war.
 
Nach 1998
Mit der Übernahme der Antennenanlage durch die Bundeswehr als „Fernmeldestelle Süd“ bekommt die geheimnisumwitterte Bedeutung der Abhörstation weitere Diskussionsnahrung, andererseits wird wenige Jahre später über deren angebliche Stilllegung berichtet. Tatsächlich soll der Bundesnachrichtendienst die Anlage über Jahre hinweg weiter benutzen.
 
Juli 2005
Eine Gersthofer Familie besucht einen ehemaligen US-Soldaten in Amerika, der 1951 in Gablingen Dienst tat und bei einer dortigen Kinderweihnacht die Frau als elfjähriges Mädchen kennenlernte und betreute. Der persönliche Kontakt bestand angeblich über alle Jahre.

Fallschirmjäger der 11th Airborne Division bei der Landung im Nordteil  
des Gablinger Flugplatzes. Im Hintergrund die Fabrikanlagen der ehemaligen "Farbwerke Hoechst" in Gersthofen.

 

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